Die Diskussion ist ausgelutscht. Ziellos, ohne Ideale, neokonservativ, karriereorientiert soll die neue Jugend sein. Nach den 68ern gab es nichts mehr, gegen dass man rebellieren könnte. Blablabla. Genau so beschließt die Musik, sich selbst zu verwursten. Erst wird die Rockwelle unter dem Namen Alternative und Indie wieder aufgewärmt, dann kam die Neue Deutsche Welle wieder hoch. Alles natürlich total „hip“ weil „retro“. Die Jugend kann sich den aufgewärmten Mist mit einem genauso pisswarmen Gefühl im Bauch anhören und Denken: „jaja das waren noch Zeiten….“ … oder einfach alles zum „Kult“ erklären. Kult ist ein Wort, dass es einem einfach macht. Man kann etwas total gut finden und sich trotzdem davon distanzieren. Kult passt in Sätze wie „Voll geil, voll kultig“ wie auch „weiß auch nicht, wie die so erfolgreich werden konnten, sie sind halt einfach Kult“.

Ein Wort, das sich selbst Ironisiert. Das der Jugend erlaubt, neben sich zu stehen, wie sie es die ganze Zeit tut. Die ganz kleinen nennen es „verarsche“ die älteren teilweise „sozialkritisch“. Was ironisch ist, ist immer gleich auch „intellektuell“. Hauptsache etwas nicht ernst meinen, zehn Mal um die Ecke denken. Neben sich stehen um nicht angreifbar zu sein. Hat nichts mit der „deutschen Identität“ zu tun, an der es ja soo dringend fehlen würde. Hat einfach mit der beschissenen Pseudo-Intellektualität zu tun und führt dazu, dass niemand mehr einen ehrlichen Gedanken äußern kann. Das jeder sich zum Markenzeichen stilisieren muss, da das ja unser konsumorientiertes Denken ironisieren würde.

Das spiegelt sich auch in der Musik wieder. Altes verwursten, und das natürlich so ironisch wie möglich. Mit dem möglichst schnippischen „Augenzwinkern“ so richtig „Abrocken“, fängt mit den Ärzten an und hört nicht bei den Beatsteaks auf. Alles ach so kluge Köpfe die die alte Akkorde wieder aufwärmen können und in ihren Texten nichts anderes sagen als „kommt, ich nehm’s auch nicht mehr richtig ernst, über die richtige Rockphase sind wir hinweg, aber irgendwie funktioniert die Musik ja, wenn man sie nur richtig für sich verwendet“. Wenn das alles ist, dass scheiße ich auf die Szene-Mode-Retro-Bewegung und auf die Musik. Wann hört die Musik endlich auf sich um ihre Vergangenheit zu drehen?

Wieder ein Blog von vielen im Netz. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz und gar ohne Thema und ohne Konzept.
Auf diese Art kann ich einfach mal die Gedanken, die mir durch den Kopf schießen online stellen, mal mehr, meistens weniger gelungen. Darum bin ich immer über Kritik dankbar. Je konstruktiver desto dankbarer.
Ich bin gespannt.